Inhalt
In den abgeschiedenen Tälern und nahezu undurchdringlichen Bergwäldern im
Nordwesten von Montana ist der Sozialarbeiter Pete Snow unterwegs, um
Kindern zu helfen. Da gibt es drogensüchtige Mütter, gewalttätige Väter,
Waffen- und Bibelnarren, aber vor allem die ganz normale Armut. Als
eines Tages Benjamin, ein halb wilder, vernachlässigter Junge, in seiner
Stadt auftaucht, lernt er dessen Vater Jeremiah Pearl kennen, einen
Anarchisten und Weltverschwörer, der im Wald lebt und sich gegen die
Endzeit wappnet …
Pete Snow ist Sozialarbeiter in der kleinen
Stadt Tenmile im Nordwesten von Montana, und es gibt viel zu tun in den
Dörfern und abgelegenen Farmen mitten in der Wildnis. Das Leben vieler
Leute ist geprägt von Armut, Gewalt, Alkohol und Drogen, und oft steht
Pete zwischen seinen Klienten und der Polizei. Über sein eigenes Leben
verliert Pete zusehends die Kontrolle, vor allem als seine halbwüchsige
Tochter Rachel davonläuft und er immer wieder vergeblich nach ihr sucht.
Eines
Tages trifft Pete in Tenmile auf Benjamin Pearl, einen unterernährten
elfjährigen Jungen, der offenbar in der Wildnis lebt, und als er dessen
Vater kennenlernt, stößt er fast an seine Grenzen, als Sozialarbeiter
wie als Mensch. Denn Jeremiah Pearl ist ein paranoider Anarchist, der
außerhalb des Gesetzes lebt. Nach und nach gewinnt Pete Jeremiahs
Vertrauen, und eine seltsame Annäherung findet zwischen den beiden so
unterschiedlichen Vätern statt. Bis plötzlich Polizei und FBI in Aktion
treten, die Jeremiah Pearl schon länger im Visier haben …
Ein
großer, packender amerikanischer Roman, der eine ganz eigene Stimme hat
und der wie Richard Ford, Jonathan Franzen oder Cormac McCarthy wichtige
Themen berührt, die diese komplexe und widersprüchliche Nation
ausmachen.
Autor
Smith Henderson, geboren und aufgewachsen in Montana, hat als
Sozialarbeiter und Gefängniswärter sowie in einer Werbeagentur
gearbeitet und lebt inzwischen als Schriftsteller in Los Angeles. Für
seine Shortstorys erhielt er mehrere Preise, darunter 2011 den PEN
Emerging Writers Award. Sein erster Roman »Montana« löste in den
Feuilletons amerikaweit Begeisterung aus, wurde in zahlreichen Zeitungen
als eines der »Best Books of the Year« empfohlen, wurde ausgezeichnet
mit dem Montana Book Award 2014 und kam auf mehrere Shortlists, u.a. für
den Ken Kesey Award for the Novel und den Fiction’s Flaherty-Dunnan
First Novel Prize.
Gebundene Ausgabe: 608 Seiten
Verlag: Luchterhand Literaturverlag (25. April 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3630874401
ISBN-13: 978-3630874401
zu kaufen: https://www.amazon.de/Montana-Roman-Smith-Henderson/dp/3630874401/ref=as_li_ss_tl?s=books&ie=UTF8&qid=1513259437&sr=1-1&keywords=Montana+von+smith+henderson&linkCode=ll1&tag=httppetrasbue-21&linkId=0210b0e375affb27b281dd1de95f8ade
Meine Einschätzung
Der Autor zeigt uns das ganze gesellschaftliche Elend in Montana, eines der abgelegensten Bundesländer im Westen der USA. Er zeigt das andere Gesicht des sogenannten amerikanischen Traums- Menschen, die im gesellschaftlichen Abseits gelandet sind- gezeichnet von Drogen,Alkohol und brutaler Gewalt. Die Hauptfigur, Pete Snow, kümmert sich als Sozialarbeiter um diese Familien. Dabei bekommt er sein eigenes Leben nicht auf die Reihe, das gekennzeichnet ist durch Alkohol, dem seine Frau wegläuft und seine eigene Tochter in der Prostitution landet... Er versucht besonders Kindern der betroffenen Familien zu helfen aus dem Elend zu entkommen und ihnen eine Zukunft zu geben. Doch er scheitert dabei an der Bürokratie und Beamten, die keine Empathie zu den Betroffenen aufbauen können.
Mich hat das Buch sehr interessiert, da ich selber einige Jahre als Erzieherin im Kinderheim gearbeitet habe und mit sozialschwachen Familien engen Kontakt hatte. Es ist ein aufrüttelndes Buch, spannend geschrieben, manchmal kaum auszuhalten, mit welchen Schreckenszenarien sich Menschen rumschlagen müssen. Schwer nachzuvollziehen, wie man dabei nicht die Hoffnung verlieren soll. Die Schreibweise des Autors ist sehr bildhaft. Man sieht direkt die Weiten und Schönheiten dieses Landes vor sich und muss dabei die krassen Gegensätze zu dem Leben der Menschen erkennen.
Ein schonungsloses Buch, das aufrütteln möchte, mehr zu tun, damit jeder Mensch eine Zukunft haben kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen