Donnerstag, 12. Mai 2016

Rezension zu "Anna und Armand" von Miranda Richmond Mouillot






Inhalt: 1948, nachdem sie gemeinsam den Zweiten Weltkrieg überlebt haben, kaufen Anna und Armand – die Großeltern der Autorin – ein altes Steinhaus in einem abgelegenen, malerischen Dorf in Südfrankreich. Fünf Jahre später packt Anna ihre Sachen und verlässt Armand. Die Schreibmaschine und die Kinder nimmt sie mit. Abgesehen von einer kurzen Begegnung, haben die beiden nie mehr miteinander gesprochen, nie neu geheiratet oder irgendjemandem offenbart, was sie so unwiederbringlich entzweit hat.
Dieses Buch ist die mitreißende Geschichte der Reise, die Miranda Richmond Mouillot unternahm, um zu den Wurzeln dieses verbitterten, unbeugsamen Schweigens vorzudringen. Einer Reise, auf der sie lernte, wie man nicht nur überlebt, sondern das Leben in all seiner Schönheit umarmt – indem sie das alte Steinhaus und das kleine südfranzösische Dorf zu ihrem Zuhause machte und die Liebe fand …

Autorin: Miranda Richmond Mouillot wurde in Asheville, North Carolina geboren. Zusammen mit ihrem Mann, ihrer gemeinsamen Tochter und einer Katze lebt sie in Südfrankreich.

Format: gebundenes Buch mit Schutzumschlag

erschienen: 14.03.2016 bei LIMES

Seitenanzahl: 352 Seiten

ISBN: 978-3-8090-2654-9

http://www.randomhouse.de/Buch/Anna-und-Armand/Miranda-Richmond-Mouillot/Limes/e469444.rhd#buchInfo2

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Meine Einschätzung

Dieses Buch ist ein dokumentarischer Bericht - kein Roman. Die Autorin nimmt uns mit auf die Suche nach ihren Wurzeln. Sie liebt ihre jüdischen Großeltern und möchte gern erfahren, warum diese sich kurz nach dem Krieg getrennt haben, obwohl sie sich kurz vor der Trennung ein Häuschen in Frankreich gekauft hatten. 50 Jahre haben die beiden sich nie wieder getroffen und auch niemanden den Grund ihrer Trennung gesagt. 10 Jahre hat die Spurensuche ihrer Enkelin gedauert und es führte sie von Amerika nach Frankreich, wo ihr Großvater seit dem Krieg lebt. Für sie ist es nicht zu verstehen, warum die Großeltern, die den Holocaust überlebt haben, auf ihrer Flucht vor den faschistischen Häschern durch die gleiche Hölle gegangen sind, ihre Liebe zueinander verloren haben...Auf der Spurensuche möchte sie auch erfahren, warum sie immer wieder schon seit Kindheit an, von Alpträumen geplagt wird.
Diese Buch beweist wieder einmal, wie wichtig es ist, die Geschichte nie außer Acht zu lassen und heutzutage darum zu kämpfen, dass der Frieden erhalten wird und keine Familie solche Grausamkeiten durchleben muss, wie Anna uund Armand.
Sehr gut finde ich, dass zu Beginn auf einer Karte, die wichtigsten Stationen der Flucht von Anna und Armand gemeinsam mit einer Zeittafel abgebildet sind. So kann man als Leser einen Eindruck vom Ausmaß des Fluchtweges bekommen.
Die Großeltern werden als sehr liebenswürdige Charaktere von mir empfunden. Jeder auf seine Art möchte der Enkelin seine Lebenserfahrungen erzählen und sie gleichzeitig darin bestärken, ihren eigenen Lebensweg zu finden.
Genau wie die Autorin selbst, wird man berührt vom Schicksal der beiden. Als Leser taucht man in die geschilderten Handlungen ein, z.B. die Flucht der beiden in die Schweiz, und hofft und bangt mit den Flüchtlingen.
Auch die Schilderung der Tätigkeit des Großvaters als 30jähriger junger Mann, als Dolmetscher beim Nürnberger Prozeß berührte mich sehr.
Die Spurensuche führt die Autorin auf zwei Kontinente und lässt sie selber eine neue Heimat finden. Die liebevolle Fürsorge für ihren demenzkranken Großvater sollte für viele ein Beispiel dafür sein, wie jung und alt in den Familien füreinander sorgen sollten.
Ob es Miranda Richmond Mouillot gelingt, hinter das Geheimnis für das Scheitern einer großen Liebe zu kommen, wird in diesem berührenden Buch dokumentiert, das auch private Fotos aus der damaligen Zeit beinhaltet.
Für alle Leser, die mehr über das Schicksal von Flüchtlingen während des 2. Weltkrieges erfahren möchten und Liebhaber von historischen Dokumentationen.

 











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